Freitag, 11. Dezember 2009

Wort des Jahres "Audimaxismus"

Letztes Jahr wurde noch das Wort "Lebensmensch" zum Wort des Jahres gekürt, so machte 2009 "Audimaxismus" das Rennen. Das Wort findet sein Ursprung in den Studierendenprotesten im Wintersemester und in der Besetzung des Audimax der Uni Wien. "Durch die anhaltenden Proteste sei erstmals seit langem wieder ernsthaft und umfassend über Bildung diskutiert worden, begründete die Fachjury unter der Leitung von Rudolf Muhr von der Universität Graz in Kooperation mit der Austria Presse Agentur (APA) ihr Urteil". Als ich das Wort zum ersten Mal hörte, war meine Assoziation weniger auf Hochschulen sondern auf eine politische Strömung bezogen. Zwischen Maxismus und Marxismus ist nur eine Buchstabe unterschied. Audimaximsmus ist aber ein Ausdruck der Kriese zwischen Staat, akademische Selbstverwaltung und Martkorientierung. Ein Spannunsfeld wo es um Mittel und Ressourcen geht. Wo Qualität und Rahmenbedingungen eine zentrale Rolle spielen. Und wo Fehler der Vergangenheit zu Gegenwartsprobleme werden. Gleichzeitig ist dies eine Chance für Weiterentwicklung, Aufbruch zu neuen Ufern, Verbesserung. Diese positivistische Ausdrücke verdecken aber nur grundlegende Strukturprbleme (Zugang, Studiengebühren, Finanzierung, Management und Governance...), die vielleicht, wenn sie (richtig) auf den Tisch kommen würden politischer Selbstmord bedeuten würden aber vielleicht auch nicht. Arbeitsgruppen sind bewehrte Mittel um Zeit zu gewinnen und Entscheidungen zu verzögern. Es sind die Hagelbomber des (studentischen) Unwetters.

Samstag, 5. Dezember 2009

Proteste sogar an der Universität Tuzla

Komme garde von einem Projektmeeting von der Universität Tuzla. Unser MOREMS Projekt hatte ein Treffen in B&H gehabt. Wir tagten im Rektorat der Uni und wurden am Freitag Mittag von Pfeiffen und lautstarke Gesprächen auf den Korridoren des Rektorats überrascht. Nun gibt es auch Proteste in B&H. Interessant war aber der Grund. Die Universität hat nach erfolgreichen Abschluß des Studiums der besten Studierenden einen Geldbetrag in Höhe von etwa 500 Euro bezahlt. Dies sind die sogennate "goldene Studierende" die einen überdurschnittlicen Notendurchschnitt von über "9" haben. Nun gab es nachdem letzten Abschluss zu viele zu gute Studierende und die Uni müsste die Mittel auf mehr Köpfe verteilen. Damit haben die Studierende pro Kopf nur etwas die Hälfte also eta 250 Euro bekommen. Der Rektor hat (auch hier) auf das zuständige Ministerium verwiesen und die Studierende zum Protestieren zum Sitz des Kantons Tuzla geschickt. Nach einer Stunde war es dann wieder ruhig im Rektorat und wir haben weitergearbeitet.....