Sonntag, 20. September 2009

The art and politics of academic governance by k.p. Mortimer and C.O. Sathre

Am Wocheende habe ich endlich das Buch von Kenneth und Colleen zu ende gelesen. Nach dem einer Diskussion CHER Tagung in Porto von Mitte September hat mich das Thema Governace nicht mehr losgelassen. Auch wenn das Buch doch sehr stark das angelsächsische System unter die Lupe nimmt, gibt es einge auch für das Humbold'sche Model interessante Perspektiven. Wie die Autoren es treffen nennen bei Governace geht nicht nur um Managementtechniken sondern auch um eine bestimmte Kunst Einrichtungen zu steuern. Der Einführungskapitel ist gut gelungen und zeigt eines der grundlegenden Spannungsfelder auf: " The world is changing faster then the governance". Daraus resultiert für die Autoren, dass im Kontext der Hochschulen nur ein "Shared Governace" der richtige Weg sein kann. Das Buch zeigt auch in Detail die Arbeit der "Board" dabei startet der Kapitel mit einem Zitat aus Kerr and Gade Buchs "The Gardians" aus dem Jahr 1989 " It is as important not zo overguard as it is to guard well." Also lieber etwas schlechter aber dafür mit mehr Freiheit. Das Buch gibt durch die Fallbeispiele nicht nur einen sehr guten Einblich in das US System liefert aber lehrreiches Material, welches man auch bei der Aus und Weiterbildung von HochschulmanagerInnen gut anwenden kann. Wenn Kenneth und Colleen die Aussagen von CHEPA (Centre for Education PolicyAnalysis) bestätigen in dem sie sagen: "...effective public governing boards lead, not manage.." und zeigen eine Liste von Eingenschaften auf (Seite 53) die wir im (Kontinental) Europäischen Kontext noch vermissen bzw. erst am Anfang sind entsprechende Erfahrungen mit unseren Hochschulräten zu sammeln. Das Buch beschäftigt sich auch mit strategische Planung und liefert Inhalte zum "Governace of Strategic Planning". Ein Bereich der sehr große Bedeutung und Tragweite und erst eine erste Professionalisierung an Universitäten in Europa erfahren hat. Hier gibt es jedenfalls noch Verbesserungspotetiale und daher kann ich jeden empfehlen diesen Kapitel ( ab Seite 91) zu lesen. Im Abschlußkapitel untermauern nochmals klar die Bedeutung von "Shared Governace" auch wenn sie über "In Defense.." sprechen, wäre es wichtig diese nicht zu verteidigen sondern an unseren Universitäten proaktiv auszubauen!
The Art and Politics of Academic Governance Kenneth P. Mortimer and Colleen O'Brien Sathre, Amerincan Council on Education, Praeger, Series on Higher Education 2007

Freitag, 18. September 2009

Das Titanenprojekt

Das Ministerium startet mit den Vorbereitungen zu einem österreichischen Hochschulplan. Seit der Berichterstattung über das Vorhaben im Standard wird das Projekt als Titanenprojekt (nach dem Wording von Minister Hahn im Standard-Bericht) bezeichnet. Leider waren die Titanen nicht gerade sehr erfolgreiche Figuren der griechischen Mythologie. Sie hatten ja die Götter bekämpft und gescheitert. Laut Wikipedia stammt das Wort Titanen aus dem griechischen Wort „τιταίνω/titainō“ und bedeutet übersetzt „sich recken“ damit kommen Konnotationen wie Rebellion, Auflehnung und Dynamik ins Spiel. Im Kontext des Hochschulwesens in Österreich können wir aber mit hoher Sicherheit nicht über eine Rebellion oder Auflehnung sprechen. Die Ziele:
  1. Bologna und insbesondere das Erststudium mehr zu einer Berufsqualifizierung zu machen und die Quote der BerufseinsteigerInnen nach dem Bachelor von derzeit 12% auf 40% zu heben
  2. Synergien mit anderen Bildungakteuren zu nutzen und Gestaltungsspielräume durch mehr Autonomie nutzen zu können, sind alt bekannte Bulletpoints.
  3. Darüberhinaus dreht sich ja alles um Effizienz. Hochschulen müssen ihr Management professionalisieren
Alle Hochschultypen einzubinden wird schon ein Balanceakt, denn auch wenn alle merken (Unis, FHs und private), dass sie enger zusammenrücken müssen, können alte Verhaltensmuster nicht von heute auf morgen abgelegt werden. Die divergierende Interessen müssen durch eine gute Moderation und zielgerichtete Begleitung des Prozesses kritisch hinterfragt und Gemeinsamkeiten stärker in Vordergrund gestellt werden. Nun möchte das Ministerium für den Plan zwei Jahre in Ansrpuch nehmen so dass die Ziel- und Leistungsvereinbarungen 2013-2015 bereits auf diesen Plan basieren sollen. Der Prozess hängt ja von den beteiligten Personen ab, wenngleich das Ministerium starke Signale bereits am Angfang gesetzt hatte, um zu zeigen, dass sie eigentlich wissen wohin die Reise gehen soll, möchten sie aber einen breiten Konsesus erreichen eben bis 2013. Dies bedeutet für die Unis, dass die Aktuere, die heute bei der Entwicklungsplan-Entwicklung dabei sind möglicherweise bei der Umsetzung nicht mehr am Steuer sitzen werden.
Ein Auswahl der möglichen Themen neben unstrukturiert zum Nachdenken:
  • Fusionen, strategische Partnerschaften (horizontal und vertikal)und deren Formen
  • (stärkere) Profilbildung,
  • Rankings,
  • Hochschulzugang
  • Durchlässigkeit und prior learing
  • Hochschulfinanzierung und Studiengebühren
  • LLL
  • berufsbegleitendes Bachelor/Master
  • professional PhD
  • Gender
  • Wettbewerb(sformen)
  • Internationalisierung, Globalisierung und Regionalisierung
  • Abschlüsse, Formate, EQF,NQF
  • ....

Mittwoch, 16. September 2009

Buch: Enhancing Organisational Effectiveness in Adult and Community Education

Ich habe in den letzten Tagen das Buch von Gary J. Dean, Peter J. Murk und Tony Del Prete Krieger Publishing 2000 gelesen. Das Buch kann man gut im Kontext der Erwachsenenbildung verwenden. Es ist sehr stakr praxisbezogen geschrieben und vermeidet große theoretische Ausflüge. Liefert viele Checklists die bei der Planung und Durchführung von Erwachsenenbildungsaktivitäten gut verwendet werden können. Auch wenn das Buch für die US Umgebung geschrieben wurde, können einige Sachen auch im Europäischen Kontext übernommen werden. Vorallem die Bereiche, die sehr stark mit den Institution als Bildungsserviceträger beschäftigen wie z.B: Implementing Strategic Palnning (Kapitel 2) Planning and Implemeting Effective Programmes (Kapitel 5) Das Buch ist jedenfalls für PraktikerInnen gedacht und nicht für Forscherinnen.

neue Publikation

Mit Jeroen Huisman sind wir gerade dabei nach der erste Runde der Rückmeldungen an die 25 AutorInnen, die bei diesem Buchprojekt mitmachen, den Feinschliff der Kapitel vorzunehmen. Florian Reisky unterstützt dabei tatkräftig. Es wird eine Publikaiton mit starker Ausrichtung an die Praxis. Gerade die zahlreichen Case Studies machen diese Zeilsetzung nochmals plakativ. Leider bin ich mit meinen zwei Kapiteln zum Information and Knowledge Management und Managemnet of University LLL etwas im Rückstand, hoffe aber dass wir mit den Co-AutorInnen bis Ende der Woche ferti sind. Das Buch soll ja Ende des Jahres erscheinen und wird das erste Kompendium für Hochschulmanagement für CEE Region sein.

Dienstag, 15. September 2009

Training Change Management

Eine spannende nächste Woche erwartet mich. Wir werden ein Training für 8 West-Balkan-Universitäten zum Thema Change Management im Rahmen des MOREMS Projekt durchführen. Es kommen 16 RektorInnen, VizerektorInnen und DekanInnen nach Krems. Ich bon schon gespannt auf die Diskussionen und Austausch mit den KollegInnen aus Mazedoninen, Bosnien, Serbien und Kroatien.

Trans SEATO

Wir sind dabei nachdem unser Moodle Platform für die Implementierung fast fertig ist, in Österreich Bildungseinrichtungen auszusuchen, die gerne beim Projekt mitmachen möchten. Es geht um die Implementieurng von EFQM unterstützt durch ein Software Namens GOA. Tom Pfeffer mein Kollege der für das Projekt zuständig ist, sucht schon nach "Friendly Users" und nimmt gerade beim Meeting der QualitätsmanagerInnen der Universitäten in Graz teil. Auch die Donau Uni überlegt EFQM einzusetzen. Aus meiner Sicht eignet sich EFQM recht gut für Hochschulen. Eine Anpassung ist allerdings notwendig. Daher arbeiten wir sowohl in diesem als auch im UNIQM Projekt an der Adaptierung der Fragenkataloge.

UNI QM Projekt

Nachdem die EU eine Verlängerung bis Ende Februar 2010 zugestimmt hat, hoffe ich dass wir die Projektziele erfüllen werden können. Am 27-28 Oktober findet die Tagung zum Projekt in Aarhus statt. Jedenfalls ist der Matrix mit den Dimensionen bereits online. ich plane auch im Rahmen der DRC Jahrestagung in Novi Sad im Januar das Projekt vorzustellen bzw. das Thema EFQM an Hochschulen dort zu diskutieren.

MODERN Projekt

Wir sind mit beiden Fragebögen fertig. Der erste (Needs analysis) ist bereits online. Der zweite (Supplier) wird gerade noch von der Uni Oslo online gestellt. Unser Mapping the Field exercise wird hoffentlich viele Rückmeldungen bringen. Das Ziel ist die Fragebögen bis Ende Oktober auszuwerten und bei der Tagung in London Anfang 2010 zu präsentieren.Es bleibt noch offen wie weit Nachfrage und Angebot sich heute decken bzw. was sind die neuen Formen der Weiterbidlung im Kontext des Hochschulmanagement die notwendig sind um eine Professionalisierung des Feldes voranzutreiben.

CHER 09 in Porto

Die Tagung im Vergleich zu EAIR ist mehr ein Treffen der Europäischen HochschulforscherInnen. Es sind immer um die 100 TeilnehmerInnen. CIPES war der Veranstalter und hat ein Museum ausgesucht welches sich sehr gut für die Veranstaltung passte. Auffallend war dass niemand von CHEPS dabei war. Normalerweise kommen immer 2-4 ForscherInnen... Pedro hat die Tagung gut organisiert und neben einer Panne gibt es eigentlich nichts zu berichten: Der Minister hat am Vortrag seine Rede für den Freitag abgesagt. In zwei Wochen wird in Spanien gewählt und es ist klar dass er bereits im Wahlkampf befindet und die Zeit nicht in eine Rede vor ausländischen HochschulforscherInnen investieren möchte sondern in die Stimmensuche. Mein Vortrag war gut besucht, wenngleich im großen Plenary Saal stattgefunden hat und dadurch war es etwas schwer einzuschätzen ob es auf Interesse gestoßen hat oder nicht. Ich habe das Thema institutionelle Auswirkungen der Marktorientierung behandelt und habe versucht ausgehend aus der Strukturierung des EFQM Modells insbesondere im Kontext der Prozesse und Beziehungen aufzuzeigen, welche tiefgehende Veränderungen bereits passiert sind bzw. noch notwendig sein werden. Zur Zeit ist mein Steckenpferd das THema Change Management an Hochschulen. Hier habe ich auch versucht die Herausforderungen zwischen geplante und ad-hoc Veränderungen aufzuzeigen und die Bedeutung der Führung herausgestellt.
Die nächste Tagung findet in Oslo Juni 2010 statt. Laut Bjorn Stensaeker wird diese die best ever Tagung werden. Wir werden es sehen....

EAIR 2009 in Vilnius

Die Tagung war diesmal nicht so gut besucht wie in den letzten Jahren. Dies liegt sicherlich einerseits am frühen Termin im August und andererseits - und auch wenn Vilnius sehr schön ist - eine Hauptstadt ausgesucht wurde, die etwas an der Europäischen Peripherie liegt. Wie immer waren leider die Plenary Keynotes eher zäh. Dagegen waren durchaus interessante Diskussionen in den Pannels. Leider musste ich einige Dinge noch in Vilnius für Krems erledingen wie z.B. Rückmeldungen an die Autoren für unser neues Buch "Higher Education Management in CEE Region" sow war keine Zeit für die Stadt geblieben. Vilnius ist jendefalls eine Reise wert! Ich wurde von mehreren Seiten aufgefordert für das Präsidium zu kandidieren. Wir werden es sehen....