Montag, 20. Februar 2012

Ungarn geht andere Wege

Statt Studienplätze weiter auszubauen und das Ziel der EU die AkademikerInnenquote zu erhöhen, geht Ungarn einen anderen Weg und verkürzt die Studienplatzfinanzierung an Hochschulen. " Das Ministerium gibt die Zahl der Studienplätze vor. Nur 15 Prozent davon werden über die Kopfquote finanziert. Dafür steigt das feste Grundbudget auf 70 Prozent. Weitere 15 Prozent kommen über sogenannte forschungsbezogene Gelder in die Kassen. Insgesamt sei das Ziel der Reform, dass die Unis nicht mehr Dienstleister für die Studenten sein sollen, erklärt László Dux, der Unterstaatssekretär für Bildung und Forschung. Ab sofort gelte: „Bildung ist Dienst an der Allgemeinheit.“duz
Im neuen System sind gerade die Unis am Lande gefährdet. Wohl werden die traditionell starken Unis in Hochschulpolitik des Landes in Budapest besser aussteigen. Auch wenn die Reformen nicht gleich zu Massenschliesungen von Programmen, Lehrstühlen oder gar Unis führt. Mittelfristig ist sicher damit zu rechnen. Ungarn hat nach der Wende einen sehr excessiven Hochschulausbau betrieben. In der Tat gibt es dadurch große qualitative Unterschiede und das Hochschulsystem bedarf eine bessere Qualitätssicherung wie auch eine Überabreitung der Hochschulfinanzierung. Das vorgestellte Paket ist jedoch ein sehr hartes. Dabei werden nicht nur die Unis "bestraft" sondern auch die Bevölkerung. Auch wenn in der Vergangenheit praktisch jede einen Hochschulabschluss bekommen konnte, ist es zu hinterfragen, ob die Studiengebühren in der Höhe gesellschaftlich vertretbar sind. Offensichtlich wird es in der Zukunft in Ungarn noch mehr auf Fremdsprachenunterricht Wert gesetzt, denn ein Studium im Ausland wird es billiger sein und diejenigen die in Ungarn einen Abschluss haben werden trotzdem ins Ausland gehen, um dort zu arbeiten...

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